Im Jahre 1919 gründeten 7 Eschenstruther Bürger den SPD-Ortsverein Eschenstruth.

Nikolaus Linge war der erste 1. Vorsitzende; Jakob Diederich, August und Christian Schäfer waren weitere Mitglieder, die im Vorstand mitwirkten.

Vorausgegangen war die Beendigung des ersten Weltkrieges; am 14. November 1918 wird mit dem Vertrag von Versailles der Waffenstillstand geschlossen. Kaiser Wilhelm II dankt ab, es ist das Ende des Kaiserreiches, Deutschland wird jetzt Republik.

Es waren damals in Eschenstruth Arbeiter, die sich in der SPD organisierten; nicht umsonst wird die Geschichte der SPD auch als Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung angesehen.

Anfangs der 20er Jahren stellte die SPD in Eschenstruth die stärkste politische Kraft dar. 1928 war die SPD nach den Nationalsozialisten und der KPD nur noch drittstärkste Kraft.

Am 14. Juli 1933 vollendeten die Nationalsozialisten die totale Gleichschaltung des politischen Lebens in Deutschland. Mit Ausnahme der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) wurden alle Parteien verboten. In Eschenstruth trifft das Parteienverbot die Sozialdemokraten und die Kommunisten. Mitglieder der SPD und der KPD waren in diesen Jahren Repressalien „der braunen Machthaber“ ausgesetzt und es kam zu Verhaftungen und Verurteilungen wegen Hochverrats.

Nach dem Zusammenbruch und der Wiederzulassung der SPD als Partei kommt es im Herbst 1945 zur Wiederzulassung der politischen Arbeit. Bis zum Frühjahr 1946 ist der Ortsverein wiedergegründet. Männer der ersten Stunde sind:

Wilhelm Appel, Kasimir Brandau, Jakob Diederich, Johannes Gebhardt, Georg Linge, Nikolaus Linge, Willi Linge und Konrad Marställer.

Die Mitglieder wählen Georg Linge zum 1. Vorsitzenden, der dieses Amt bis 1955 ausübt. Er ist maßgeblich am Aufbau der Parteiorganisation in Eschenstruth beteiligt und vertritt uns 1946 – 1948 im Kreistag Kassel – Land.

In den ersten Jahren der Wiederaufbauphase hat man sich mit der Erfassung von Daten schwergetan.

Es fehlen aus dieser Zeit schriftliche Unterlagen; Kassierer Unterlagen sind erst ab 1949 vorhanden.

Danach umfasst der Ortsverein 1949 17 Mitglieder.

In der Siedlung Waldhof gründete die SPD mit 26 Personen am 29.12.1949 die erste politische Partei. Erster Vorsitzender war Richard Hopf. Im August 1950 wurde die SPD Kindergruppe „Rote Falken“ eingerichtet.  Mitte 1965 waren bereits 65 Mitglieder in der SPD.

1956 erfolgte der Zusammenschluss des Ortsvereins Waldhof mit dem Ortsverein Eschenstruth. Der Mitgliederbestand betrug nun 52 Frauen und Männer. Vorsitzender war Wilhelm Wolfrom.

Seit 1951 gehört Waldhof vollständig zu Eschenstruth.

Seit 1956 hat die SPD in Eschenstuth die absolute Mehrheit in der Gemeindevertretung und stellte auch erstmals mit Wilhelm Wolfrom (1952 bis 1961) und danach mit Georg Winter (1961 bis 1972) den Bürgermeister.

Unter Wilhelm Wolfrom wurde die Vision, einen neuen Sportplatz in der Koppe und einen Abwasserkanal nebst mechanischer Kläranlage zu bauen, umgesetzt. Unter dem Lindenplatz entstand eine Löschwasser Zisterne.

Unter Georg Winter wird Eschenstruth zu dem Gemeinwesen ausgebaut, deren Anfängen man heute noch im Ort begegnet.

Die kommunale Infrastruktur konnte entscheidend verbessert werden: Ausbau des Straßennetzes, Errichtung der Mittelpunktschule, Feuerwehrgerätehaus im DGH. Sportplatz „Abtissenwiesen“, Ausweisung von Baugebieten „Helsaer Berg“ und „Gleichen / Mitscheroth“.       

Mit der kommunalen Gebietsreform von 1972 wurden die vormals selbständigen Gemeinden Helsa-Wickenrode, Eschenstruth und St. Ottilien zur Großgemeinde Helsa zusammengeführt. Erster Bürgermeister der neuen Großgemeinde wurde Ludwig Dann und Georg Winter 1. Beigeordneter (1972).

Auf kommunaler Ebene arbeiten unsere Mitglieder seit der Bildung der Großgemeinde Helsa im Jahre 1972 in den Gemeindegremien aktiv mit.

Außerhalb der praktischen Arbeit traf man sich zu gemeinsamen Ausflügen, nahmen an Dorffesten teil und veranstalteten gemütliche Begegnungen.

Am 10.10.2013 schlossen sich die SPD-Ortsvereine Eschenstruth und St. Ottilien zusammen (Vorsitzende Tina Schröder).

Das Zusammengehen dieses neuen Ortsvereins mit dem von Helsa-Wickenrode erfolgte am 29. Mai 2018. Seit dem 2. Mai 2019 ist Brigitte Kunert Vorsitzende.

Alle Aktivitäten der Vergangenheit sind nur möglich, weil sich stets Frauen und Männer zur Mitarbeit bereitfanden. Sie verzichten dabei oft auf Freizeit und andere Annehmlichkeiten. Ein herzliches Dankeschön!